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Parvovirus-B19-Infektion in der Schwangerschaft

08.05.2025

3 min. Lesezeit

In letzter Zeit beobachten Fachleute einen Anstieg von Infektionen mit dem Parvovirus B19 bei werdenden Müttern. Diese Erkrankung ist während der Schwangerschaft besonders gefährlich, da sie ernsthafte Komplikationen für den Fötus verursachen kann. Erfahre, wie es zur Ansteckung kommt und welche Risiken eine Parvovirus-B19-Infektion in der Schwangerschaft birgt.

Parvovirus in der Schwangerschaft – was ist das für eine Krankheit?

Parvovirus ist eine virale Kinderkrankheit, die durch das Parvovirus B19 ausgelöst wird. Der Erreger verursacht in der Regel bei Vorschulkindern eine Infektion, die als Ringelröteln oder „fünfte Krankheit“ bekannt ist. Bei Kindern verläuft die Erkrankung meist mild. Rund ein Fünftel der Infizierten zeigt keinerlei Symptome. Das Virus kann jedoch die Plazentaschranke überwinden und beim Fötus gefährliche Folgen haben.

Parvovirus in der Schwangerschaft – Symptome

Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens bereits eine Ringelröteln-Infektion durchgemacht, oft ohne es zu wissen. Dadurch haben sie eine Immunität entwickelt. Es kann jedoch vorkommen, dass die Krankheit erst im Erwachsenenalter auftritt – zum Beispiel während der Schwangerschaft. Betroffene Frauen berichten über Hautausschlag, Schnupfen, Husten oder allgemeine Schwäche, was oft für eine harmlose Erkältung gehalten wird. Für die werdende Mutter ist die Erkrankung in der Regel nicht gefährlich. Dennoch sollte sie engmaschig überwacht werden – insbesondere mit Doppler-Ultraschalluntersuchungen, um mögliche Komplikationen für den Fötus frühzeitig zu erkennen.

Parvovirus in der Schwangerschaft – Ansteckungsweg

Die Ansteckung mit dem Parvovirus erfolgt hauptsächlich über Tröpfcheninfektion – meist durch den Kontakt mit einem erkrankten Kind. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht noch vor dem Auftreten des Hautausschlags. Sobald der Ausschlag auftritt, gilt das Kind nicht mehr als ansteckend. Schwangere Frauen, die bereits ältere Kinder zu Hause haben, tragen ein besonders hohes Risiko. Daher sollten Schwangere in der Schwangerschaft vorsichtig im Umgang mit Kleinkindern sein und möglichst den Kontakt zu grösseren Kindergruppen meiden. Denn diese können neben Parvovirose auch andere Kinderkrankheiten wie Windpocken oder Röteln übertragen, die ebenfalls schwerwiegende Folgen für den Fötus haben können.

Parvovirus in der Schwangerschaft – mögliche Komplikationen

Eine Infektion mit dem Parvovirus in der Schwangerschaft kann beim Fötus zu einer Anämie führen, die wiederum eine sogenannte Hydrops fetalis (generalisierte Wassereinlagerungen) oder sogar einen intrauterinen Fruchttod zur Folge haben kann. Besonders gefährlich ist die Infektion, wenn sie zwischen der 15. und 20. Schwangerschaftswoche auftritt. Bei Verdacht auf Kontakt mit einem erkrankten Kind oder bei Symptomen der Mutter ist eine genaue sonografische Diagnostik entscheidend.

Parvovirus in der Schwangerschaft – Vorgehensweise

Nach einem Kontakt mit Ringelröteln während der Schwangerschaft ist eine Antikörperuntersuchung empfehlenswert. Sie zeigt, ob die Frau die Infektion bereits durchgemacht hat und ob es sich um „alte“ oder neu gebildete Antikörper handelt. Bei einer symptomatischen Infektion sind regelmässige Ultraschalluntersuchungen erforderlich – besonders mit Kontrolle der Blutflussgeschwindigkeit in der Arteria cerebri media (MCA). Eine erhöhte maximale systolische Flussgeschwindigkeit (MCA-PSV) weist auf eine fetale Anämie hin und erfordert medizinische Intervention.

In einem solchen Fall sollte die Schwangere in ein spezialisiertes Zentrum überwiesen werden. Dort wird eine Kordozentese (Nabelschnurpunktion) durchgeführt, bei der der Hämoglobinwert des Fötus bestimmt wird. Falls eine Anämie festgestellt wird, kann eine intrauterine Bluttransfusion geplant werden.

Die gute Nachricht:Wird die Infektion rechtzeitig erkannt und angemessen behandelt, sind die Prognosen sehr gut. Der weitere Verlauf der Schwangerschaft kann dann in der Regel normal und ohne Komplikationen verlaufen.

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