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Ausschlag in der Schwangerschaft – eine physiologische Veränderung oder eine Krankheit?

15.05.2025

4 min. Lesezeit

Ein Hautausschlag in der Schwangerschaft äussert sich meist in Form einer Nesselsucht, die sich am Bauch zeigt. Diese Veränderungen haben in der Regel hormonelle Ursachen und sind nicht gefährlich. Manchmal kann die Nesselsucht jedoch ein Symptom einer Krankheit sein. Wann sollte ein Ausschlag in der Schwangerschaft Anlass zur Sorge geben? Und wie wird er behandelt?

Hautveränderungen sind eine häufige Beschwerde bei Schwangeren. Sie entstehen als natürliche, physiologische Reaktion des Körpers auf die Veränderungen, die unter anderem hormoneller und stoffwechselbedingter Natur sind. Die sich entwickelnden Dermatosen weisen eine uneinheitliche Ursache und einen variablen Verlauf auf. Ein auftretender Hautausschlag stellt in der Regel jedoch weder für die Gesundheit des Kindes noch der Mutter eine Gefahr dar.

Nesselsucht in der Schwangerschaft

Die sogenannte Schwangerschafts-Nesselsucht ist eine der häufigsten Hautveränderungen bei werdenden Müttern. Sie entsteht durch Störungen im Immunsystem. Auch eine allergische Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel oder eine überempfindliche Reaktion der Haut auf Sonnenlicht kann die Dermatosen auslösen. Der Ausschlag äussert sich durch charakteristische, erhabene kleine Knötchen. In manchen Fällen kann er auch in Form von Bläschen mit serösem Inhalt auftreten und an eine Brennnesselverbrennung erinnern.

Diese Dermatosen gehen mit starkem Juckreiz und Brennen einher. Die Veränderungen treten meist am Bauch auf, können sich aber auch auf Hände, Füsse, Gesäss, Rücken und Gesicht ausbreiten. Die Schwangerschafts-Nesselsucht tritt meistens im dritten Trimester auf und betrifft häufig Frauen in ihrer ersten Schwangerschaft. Obwohl die Dermatosen keine Gefahr für das Kind darstellen, sind sie für die werdende Mutter sehr belastend.

Auch wenn der Ausschlag nach der Geburt meist von selbst verschwindet, wird zur Linderung des unangenehmen Juckreizes eine symptomatische Behandlung mit Antihistaminika oder lokalen Kortikosteroiden empfohlen. Schwangere sollten jedoch keine Medikamente eigenmächtig einnehmen – auch keine rezeptfreien. Eine ärztliche Rücksprache ist unbedingt erforderlich.

Juckende, polymorphe Schwangerschaftsdermatose

Die juckende, polymorphe Schwangerschaftsdermatose tritt im dritten Trimester auf und verläuft in der Regel mild. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Vermutlich entstehen die Hautveränderungen durch eine Dehnung der Haut, bei der es zu einer mechanischen Schädigung des Bindegewebes kommt.

Der Ausschlag zeigt sich in Form von Hautknötchen, die sich häufig in der Nähe von Schwangerschaftsstreifen am Bauch, Gesäss, an den Oberschenkeln und am Rumpf befinden. Besonders gefährdet sind übergewichtige Frauen sowie jene, die bereits vor der Schwangerschaft an Hautallergien (auch Neurodermitis) litten. Die polymorphe Dermatosis erfordert keine spezifische Behandlung. Bei starkem Juckreiz kann jedoch eine symptomatische Therapie mit lokalen Kortikosteroiden und Antihistaminika eingesetzt werden.

Atopische Schwangerschaftsdermatose

Die atopische Schwangerschaftsdermatose ist eine milde Form von Hauterkrankungen, die zu Beginn des dritten Trimesters oder gegen Ende des zweiten Trimesters auftritt. Die Hautveränderungen zeigen sich in Form von kleinen Knötchen an Rumpf, Gliedmassen, Armen, Hals und sogar im Gesicht. Wie bei der klassischen Form der Neurodermitis kann es lokal zu starkem Juckreiz, Schuppenbildung, Hautrissen und Rötungen als Reaktion auf äussere Reize (z. B. Kälte) kommen.

Bei den meisten Frauen liegt eine genetische Veranlagung zur atopischen Erkrankung in der Familie vor.

Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Entzündungsprozesse der Haut können mit lokalen Antihistaminika und Kortikosteroiden gelindert werden. Pflegeprodukte für atopische Haut bringen ebenfalls Erleichterung. Eine regelmässige Anwendung von Emollienzien verbessert die Hautfeuchtigkeit, verhindert Wasserverlust und übermässige Trockenheit und lindert den Juckreiz.

Schwangerschaftsprurigo

Der sogenannte Schwangerschaftsprurigo nach Besnier ist eine Erkrankung mit unklarer Ursache. Im Gegensatz zu anderen Schwangerschaftsdermatosen kann sie bereits im ersten Trimester auftreten. Besonders gefährdet sind Frauen mit allergischen Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis oder allergischer Rhinitis. Auch eine familiäre Vorbelastung mit atopischen Erkrankungen stellt einen Risikofaktor dar.

Klinisch ähnelt die Krankheit der klassischen Neurodermitis. Die Haut wird übermässig trocken, beginnt zu schuppen und zeigt teilweise gerötete Hautveränderungen. In schweren Fällen kommt es durch starke Trockenheit zu Hautrissen und Erosionen. Die Behandlung ist symptomatisch und besteht in erster Linie in der Anwendung von Emollienzien für atopische Haut. Bei ausgeprägtem Krankheitsbild können entzündungshemmende lokale Mittel notwendig sein. Antihistaminika lindern den hartnäckigen Juckreiz.

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