Rückenschmerzen im Bereich der Nieren während der Schwangerschaft erfordern eine ärztliche Konsultation und diagnostische Untersuchungen. Ihr Auftreten kann auf eine Harnwegsinfektion, Nierensteine oder eine Nierenentzündung hinweisen. In jedem Fall ist eine schnelle Einleitung der Behandlung wichtig, da diese Erkrankungen eine Gefahr für den Fötus darstellen können.
Der Begriff „Nierenschmerz“ wird verwendet, um Schmerzen im Lendenbereich zu beschreiben, in der Regel einseitig. Der Schmerz tritt plötzlich auf, wird als pulsierend, stechend oder kolikartig beschrieben und breitet sich vertikal aus. Oft strahlt er in die Leiste, den Unterbauch oder die Genitalien aus. Weitere Symptome können Fieber, Probleme beim Wasserlassen, Schwellungen und allgemeine Schwäche sein. Es ist wichtig zu betonen, dass in der überwiegenden Mehrheit der Fälle erkrankte Nieren keine Schmerzen verursachen. Deshalb sind regelmässige Kontrolluntersuchungen, insbesondere in der Schwangerschaft, unerlässlich.
Was bedeutet Schmerz im Nierenbereich während der Schwangerschaft?
Nach der Befruchtung treten im Harnsystem der Frau Veränderungen auf, die den Körper auf die Schwangerschaft und Geburt vorbereiten sollen. Die Nieren vergrössern sich (um bis zu 1 cm), das Nierenbecken, die Kelche und die Harnleiter erweitern sich und der Blutfluss durch das Organ steigt an. Die wachsende Gebärmutter übt Druck auf die Niere aus. Während der Schwangerschaft ist das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöht, wobei diese Infektionen oft lange symptomlos verlaufen.
Schmerzen im Nierenbereich während der Schwangerschaft können durch krankhafte Prozesse im Harnsystem verursacht werden. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören:
- Nierensteine
- bakterielle Harnwegsinfektionen
- Nierenentzündung
- Nierenzysten
Manchmal werden Schmerzen im Lendenbereich fälschlicherweise als Nierenschmerzen interpretiert. Während der Schwangerschaft dehnen sich die Bänder im Becken, und die Rückenmuskulatur wird übermässig belastet. Dennoch sollte kein Symptom ignoriert werden – bei Unsicherheit sollte man immer einen Arzt aufsuchen.
Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung) in der Schwangerschaft
Eine der gefährlichsten Erkrankungen während der Schwangerschaft ist die Pyelonephritis – eine Nierenbeckenentzündung. Diese entsteht als Folge einer bakteriellen Harnwegsinfektion, die nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wurde. Die Erreger gelangen über den Harnleiter in die Niere und verursachen dort eine Entzündung.
Typische Symptome einer Pyelonephritis in der Schwangerschaft sind:
- Schmerzen im Nierenbereich (meist rechtsseitig)
- Fieber (über 38 °C)
- Übelkeit und Erbrechen
- Schüttelfrost
- Schmerzen beim Wasserlassen
- häufiger Harndrang
- allgemeine Schwäche
- Appetitlosigkeit
- Kopfschmerzen
Im Urin lassen sich Bakterien nachweisen. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Pyelonephritis in der Schwangerschaft über lange Zeit symptomlos verlaufen kann. Erste Beschwerden treten oft erst bei bereits eingetretenen irreversiblen Organschäden auf. Daher sind regelmässige Urinuntersuchungen während der Schwangerschaft besonders wichtig.
Was tun, wenn in der Schwangerschaft Nierenschmerzen auftreten?
Wenn eine schwangere Frau Nierenschmerzen verspürt, sollte sie einen Hausarzt oder Gynäkologen aufsuchen. Der Arzt wird eine Anamnese erheben und harmlose, für das Kind ungefährliche Diagnostik veranlassen: Blutuntersuchungen (insbesondere Kreatinin-Wert), Urinanalysen und eine Ultraschalluntersuchung. Nach Feststellung der Ursache wird eine entsprechende Therapie eingeleitet. Bei bakteriellen Infektionen ist eine Antibiotikatherapie notwendig. Hausmittel gegen Nierenschmerzen sind in solchen Fällen wirkungslos.
Sind Nierenschmerzen in der Schwangerschaft gefährlich?
Nierenschmerzen in der Schwangerschaft, die auf Erkrankungen des Harnsystems zurückzuführen sind, müssen schnell und gezielt behandelt werden. Ohne Behandlung können sie die Gesundheit oder das Leben des Fötus und der Mutter gefährden. Solche Erkrankungen können zu Nierenversagen, Sepsis, Frühgeburt, niedrigem Geburtsgewicht des Kindes oder sogar zu einer Fehlgeburt führen.