Eltern warten ungeduldig darauf, die ersten Bewegungen ihres Babys zu spüren. Diese Momente sind oft sehr emotional und tragen wesentlich zur Bindung zwischen dem Kind und den Eltern bei. Für die Überwachung des Wohlbefindens des Fötus ist es sehr wichtig, dass die Mutter die Bewegungen ihres Babys beobachtet und zählt. Doch in welcher Schwangerschaftswoche spürt man die ersten Bewegungen?
Wie erkennt man die ersten Bewegungen des Babys im Bauch?
Die Bewegungen des Babys im Bauch können sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, erwarten oft kräftige Tritte, doch die ersten Bewegungen erinnern meist eher an das Flattern von Schmetterlingsflügeln. Kräftige Tritte, die auch unangenehm sein können, treten meist erst kurz vor der Geburt auf. Die Häufigkeit und Intensität der Bewegungen hängen unter anderem von der Lage des Kindes in der Gebärmutter ab. Auch das Gewicht der Mutter vor der Schwangerschaft und der Anteil an Fettgewebe beeinflussen die Wahrnehmung – zierliche und schlanke Frauen spüren die ersten Bewegungen meist früher.
Wann spürt man die ersten Bewegungen in der Schwangerschaft?
Ab der 15. Schwangerschaftswoche führt das Baby komplexe Bewegungen mit Armen und Beinen aus. Diese sind jedoch so fein, dass die Mutter sie meist noch nicht spürt. Ab der 16. Woche könnten erste Bewegungen wahrgenommen werden, am häufigsten spüren Frauen diese jedoch erst um die 20. Woche. Viele vergleichen sie mit Darmbewegungen – ein leichtes Gluckern oder Strömen. In einer Folgeschwangerschaft sind die Bewegungen oft schon zwischen der 15. und 18. Woche spürbar. Mit fortschreitender Schwangerschaft werden sie regelmässiger und intensiver.
Gegen Ende der Schwangerschaft wird das Baby grösser, und die Bewegungen werden wieder sanfter. Sie sind dennoch sehr wichtig, da sie ein Zeichen für das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung des Kindes sind.
Wie fühlen sich die ersten Kindsbewegungen an – und sind sie regelmässig?
Es ist nicht ganz einfach, die ersten Kindsbewegungen wahrzunehmen, besonders bei der ersten Schwangerschaft, wenn die Frau nur eine Vorstellung davon hat, wie es sich anfühlen könnte. Am besten spürt man Bewegungen in völliger Ruhe, etwa im Liegen auf dem Rücken. So fällt es leichter, die Signale des Körpers wahrzunehmen.
Jedes Baby hat seinen eigenen Tagesrhythmus – manche sind morgens aktiv, andere abends. Meist werden Bewegungen nach dem Essen stärker. Die Aktivität des Babys ist ein Zeichen für eine gesunde Entwicklung. Diese Bewegungen helfen dem Kind auch, sich auf die Geburt vorzubereiten.
Wie bewegt sich das Baby im Mutterleib?
Das Baby bewegt Arme und Beine, macht Purzelbäume, saugt am Daumen und gähnt. Bei Ultraschalluntersuchungen kann man manchmal auch erkennen, wie das Baby Grimassen schneidet oder lächelt. Besonders beliebt sind heute 3D- und 4D-Ultraschalls, bei denen die Eltern ihr Baby ganz genau sehen und Erinnerungsfotos oder Videos mitnehmen können.
Die Aktivität des Kindes wird auch im sogenannten Manning-Test (bio-physikalisches Profil) beurteilt, der meist im 3. Trimester oder nach dem Geburtstermin durchgeführt wird. Dabei werden per Ultraschall und CTG u.a. Atembewegungen und allgemeine Bewegungen des Fötus analysiert. Ziel ist die Einschätzung des Wohlbefindens des Babys – ein auffälliges Ergebnis kann auf eine mögliche Unterversorgung hindeuten.
Ein besonders aktives Baby im Bauch
Nach dem Essen oder während der Ruhezeiten der Mutter ist das Baby besonders aktiv. Frauen mit weniger Fettgewebe spüren diese Bewegungen oft intensiver. Auch auf laute Musik oder äussere Reize reagiert das Kind mit Bewegung. Die Emotionen der Mutter wirken sich ebenfalls auf die Aktivität des Babys aus.
Im Schlaf bewegt sich das Baby nicht – dieser dauert meist ca. 40 Minuten und selten länger als 90 Minuten. Bei sehr aktiven Babys können leichtes Wiegen oder Spaziergänge beruhigend wirken. Manche Mütter hören klassische Musik, um das Kind zu entspannen – denn ab etwa der 25. Schwangerschaftswoche reagiert der Fötus auf äussere Geräusche.
Wie zählt man die Kindsbewegungen vor der Geburt?
Besonders in der zweiten Schwangerschaftshälfte ist es sehr wichtig, die Bewegungen des Kindes täglich zu zählen. So kann die Mutter zu Hause selbst das Wohlbefinden des Babys überwachen. Am besten zählt man die Bewegungen eine Stunde nach dem Essen oder wenn das Baby am aktivsten ist – liegend auf der linken Seite. Spürt die Mutter weniger als 4 Bewegungen pro Stunde, sollte sie eine weitere Stunde zählen.
Einige Empfehlungen raten dazu, die Bewegungen zu zählen, bis man 10 wahrgenommen hat – die sogenannte Cardiff-Methode. Dabei wird zwischen 9 und 21 Uhr gezählt. Diese Übung sollte täglich wiederholt werden, bis das Baby sich 10 Mal bewegt hat. Auch eine spezielle Bewegungskarte kann dabei helfen. Fehlende Bewegungen bis zur 22. Schwangerschaftswoche sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
In welchem Monat spürt man Tritte des Babys?
Damit das Baby aktiv treten oder gegen die Gebärmutter drücken kann, muss es eine bestimmte Grösse und Kraft haben – das ist meist ab der 26. Woche, also gegen Ende des 6. Monats, der Fall. Die werdende Mutter spürt dann deutlichere Bewegungen, manchmal auch ein unangenehmes Spannen oder einzelne Stösse an bestimmten Stellen im Bauch. Manchmal drückt das Baby eine Hand oder einen Fuss gegen die Bauchdecke – dieses Phänomen ist bei Schwangeren recht häufig. Es zum ersten Mal zu sehen, ist für viele Eltern ein unvergessliches Erlebnis.
Am Ende der Schwangerschaft sind die Bewegungen des Kindes zwar sanfter, aber aufgrund des Platzmangels sehr deutlich spürbar. Viele werdende Mütter empfinden sie dann als unangenehm oder schmerzhaft.
Wie kann man die Kindsbewegungen anregen?
- Anklopfen und sprechen: Wenn das Baby tritt, kann man sanft zurückklopfen. Auch Sprechen ist eine gute Idee – das Kind versteht zwar noch keine Sprache, erkennt sie aber gegen Ende des 3. Trimesters wieder.
- Wiegen und Musik abspielen: Musik über Kopfhörer oder einen Lautsprecher am Bauch kann helfen, das Baby an äussere Geräusche zu gewöhnen. Bewegungen der Mutter regen ebenfalls zur Aktivität an, ruhige Bewegungen hingegen signalisieren Ruhezeit.
- Süsses essen und lachen: Ein höherer Blutzuckerspiegel macht das Baby aktiver – aber Süssigkeiten sollten nur in Massen gegessen werden. Auch das Lachen der Mutter regt die Durchblutung an, was wiederum die Kindsbewegungen verstärken kann. Beim Ultraschall kann das Lachen der Mutter sogar Bewegungen des Babys verstärken.
FAQ:
In welcher Woche spürt man das Baby?
Die ersten Bewegungen – als leichtes Gluckern, Kitzeln oder Strömen – sind frühestens ab der 16. Woche spürbar, oft aber erst zwischen der 18. und 22. Woche.
Wann sind die Bewegungen von aussen sichtbar?
Zwischen dem 7. und 8. Schwangerschaftsmonat, wenn das Baby kräftige Tritte macht oder sich stark in der Gebärmutter bewegt, kann man diese Bewegungen auch von aussen sehen.
Wo spürt man die ersten Bewegungen?
Das hängt von der Lage des Babys und der Plazenta ab, am häufigsten werden sie aber tief im Unterbauch, knapp oberhalb der Sliplinie gespürt.