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Plazentaablösung – warum ist sie gefährlich?

19.06.2025

3 min. Lesezeit

Eine vorzeitige Plazentaablösung, also das Ablösen der Plazenta von der Gebärmutterwand vor der Geburt, ist eine Komplikation, die meist in der zweiten Schwangerschaftshälfte auftritt. Sie wird als geburtshilflicher Notfall eingestuft, da sie schwerwiegende Folgen haben und sogar zum Tod der Mutter oder des Kindes führen kann. Deshalb sind eine rasche Diagnose und medizinische Intervention bei einer Plazentaablösung äusserst wichtig. Doch welche Risikofaktoren und Symptome kennzeichnen diesen gefährlichen Zustand?

Plazentaablösung – Ursachen und Risikofaktoren

Zu den Hauptursachen für eine vorzeitige Plazentaablösung zählen Veränderungen im uteroplazentaren Kreislauf sowie eine fehlerhafte Gefässversorgung der Plazentabasis. Physiologisch löst sich die Plazenta erst in der dritten Geburtsphase. Wenn sich die Plazenta jedoch bereits vorher von der Gebärmutterwand löst, spricht man von einer vorzeitigen Plazentaablösung. An der Ablösestelle tritt eine Blutung auf, und da etwa 600 ml Blut pro Minute durch die Plazenta fliessen, kann dies dramatische Folgen haben. Die Mutter kann sehr viel Blut verlieren, während das Kind nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Ein erhöhtes Risiko für eine Plazentaablösung besteht bei Frauen mit Bluthochdruck. Weitere Risikofaktoren sind Mehrlingsschwangerschaften, Polyhydramnion (übermässige Fruchtwassermenge), eine Plazenta praevia, eine kurze Nabelschnur sowie Fehlbildungen der Gebärmutter. Auch nach Traumata im Bauchbereich, etwa durch Verkehrsunfälle, kann das Risiko steigen. Studien zeigen zudem: Je älter die schwangere Frau, desto höher das Risiko einer vorzeitigen Plazentaablösung.

Plazentaablösung – Symptome und Diagnose

In 70–80 % der Fälle tritt bei einer Plazentaablösung eine vaginale Blutung auf. Wenn sich jedoch das Blut zwischen Plazenta und Gebärmutterwand sammelt, kann die Blutung nach aussen unsichtbar bleiben. Viele Frauen berichten über Bauchschmerzen und krampfartige Beschwerden. Die Diagnose ist erschwert, da die Symptome oft während der Geburt auftreten und dann nicht sofort als bedrohlich wahrgenommen werden. Bei einer Plazentaablösung kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Kindes, was sich in auffälligen Kardiotokografie-Werten (CTG) zeigt oder im schlimmsten Fall zum Tod des Kindes führen kann. Ein Ultraschall hat hier nur begrenzten Nutzen, da das ausgetretene Blut mit der Plazenta verwechselt werden kann.

Komplikationen einer Plazentaablösung

Die Ablösung führt zu inneren oder äusseren Blutungen. Der starke Blutverlust kann bei der Mutter zu einem Kreislaufschock, zu Gerinnungsstörungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Auch für das Kind kann eine Plazentaablösung schwerwiegende Folgen haben. Je grösser die gelöste Plazentafläche, desto höher das Risiko einer Sauerstoffunterversorgung. Bleibt diese zu lange bestehen, kann das Kind versterben. Erfolgt die Ablösung vor der 37. Schwangerschaftswoche, besteht zudem die Gefahr von Frühgeburtskomplikationen wie Frühgeborenen-Retinopathie, nekrotisierender Enterokolitis oder Atemproblemen.

Plazentaablösung – Behandlung

Aufgrund der möglichen schwerwiegenden Folgen ist eine schnelle und korrekte Diagnose der Plazentaablösung entscheidend. Leider erschweren die unspezifischen Symptome eine zügige Diagnosestellung, was wiederum die Behandlung verzögern kann. In den meisten Fällen hängt das weitere Vorgehen vom Zustand der Mutter und des Kindes ab. Eine Schwangerschaft mit Plazentaablösung wird in der Regel durch einen Kaiserschnitt beendet.

Plazentaablösung und Nabelschnurblutentnahme

Die Plazentaablösung selbst stellt kein grundsätzliches Hindernis für die Entnahme von Nabelschnurblut dar. Sollte jedoch das Leben der Mutter oder des Kindes in Gefahr sein, kann das medizinische Personal auf die Entnahme verzichten. Grundsätzlich ist es sowohl bei einer natürlichen Geburt als auch bei einem Kaiserschnitt möglich, eine ausreichende Menge Nabelschnurblut zu entnehmen, um genügend Stammzellen zu gewinnen.

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