Akne ist, entgegen der weit verbreiteten Meinung, keine Erkrankung, die nur bei Teenagern auftritt und ausschliesslich mit der Pubertät in Verbindung gebracht werden kann. Sie kann auch während der Schwangerschaft auftreten. Ursache dafür sind hormonelle Veränderungen im Körper der schwangeren Frau. Doch wie behandelt man sie – und stimmt es, dass sie ein Hinweis auf die Geburt eines Mädchens ist?
Ursachen von Akne in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft steigt der Spiegel von Progesteron und Androgenen im Körper der Frau an. Das regt die Talgdrüsen an und erhöht die Talgproduktion. Wenn die Ausgänge der Drüsen verstopft sind, können sich Bakterien vermehren – und das führt zur Entstehung von Akne. Diese tritt vor allem im Gesicht und am Rücken auf. Am häufigsten zeigt sie sich im ersten Trimester der Schwangerschaft. Oft gehen damit auch fettige Haare einher. Im zweiten und dritten Trimester bemerken viele Frauen eine deutliche Verbesserung des Hautbildes, was mit der Wirkung der Östrogene zusammenhängen kann.
Auch Stress und eine unausgewogene Ernährung wirken sich negativ auf den Hautzustand aus. Schokolade oder scharf gewürzte Speisen sollten vermieden werden, um das Risiko unerwünschter Hautunreinheiten zu minimieren – auch wenn während der Schwangerschaft oft spezielle Gelüste auftreten.
Akne kann leider auch nach der Geburt bestehen bleiben und die Mutter während der Stillzeit begleiten. Das hängt mit dem erhöhten Spiegel des Hormons Prolaktin zusammen, das nicht nur die Milchproduktion reguliert, sondern auch das Wachstum der Brustdrüsen unterstützt.
Wie behandelt man Akne in der Schwangerschaft?
Die Behandlung von Akne während der Schwangerschaft ist erschwert, da viele Medikamente für Schwangere nicht geeignet sind. Akne-Medikamente, die auf Vitamin-A-Derivaten (Retinoiden) basieren, sind für den sich entwickelnden Fötus teratogen und können schwere Entwicklungsstörungen verursachen. Sie gehen auch in die Muttermilch über und sind daher auch in der Stillzeit kontraindiziert.
Schwangeren dürfen zudem keine Antibiotika wie Tetrazykline verschrieben werden, die ansonsten häufig zur Aknebehandlung eingesetzt werden.
Deshalb ist eine passende Hautpflege besonders wichtig: die Verwendung geeigneter Cremes und eine gründliche Gesichtsreinigung, damit Make-up-Reste die Poren nicht zusätzlich verstopfen und die Entstehung von Pickeln fördern.
Die Einnahme jeglicher Medikamente – auch pflanzlicher oder „hausgemachter“ Mittel – sollte stets mit einem Gynäkologen oder Dermatologen abgesprochen werden, um z. B. unschöne Pigmentstörungen zu vermeiden.
Bei kosmetischen Behandlungen sollte die Kosmetikerin über die Schwangerschaft informiert werden. Verfahren wie chemisches Peeling oder Ultraschallpeeling sollten auf die Zeit nach der Geburt verschoben werden.
Akne in der Schwangerschaft – Junge oder Mädchen?
Laut einem weit verbreiteten Aberglauben deuten Hautprobleme sowie Veränderungen an Haaren und Nägeln darauf hin, dass es ein Mädchen wird – denn „das Mädchen nimmt der Mutter ihre Schönheit“. Auch wenn diese Annahme wissenschaftlich nicht belegt ist, glauben viele Menschen weiterhin daran. Letztlich bleibt es aber ein Aberglaube – das Geschlecht des Kindes sollte durch eine Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt bestimmt werden.
Weitere Hautprobleme in der Schwangerschaft
Ein sehr häufiges Hautproblem, das Schwangere betrifft, ist die sogenannte Schwangerschaftsmaske (Chloasma oder Melasma). Dabei handelt es sich um Pigmentflecken im Gesicht, meist an Nase, Wangen und Stirn. Diese Pigmentierung kann sich durch Sonnenbestrahlung noch verstärken und tritt meistens ab der 16. Schwangerschaftswoche auf.
Die Hautverfärbungen entstehen durch eine verstärkte Ablagerung von Melanin. Neben dem Gesicht treten sie auch um die Brustwarzen und im Analbereich auf. Sie lassen sich nicht verhindern.
Ein weiteres, oft als unangenehm empfundenes Symptom ist die sogenannte Linea nigra – ein dunkler Streifen, der vom Bauchnabel bis zum Schambein verläuft.