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Kinderkrankheiten und Schwangerschaft

15.11.2023

3 min. Lesezeit

Im Vorschulalter verbreitete Infektionskrankheiten können besonders gefährlich sein, wenn eine schwangere Frau erkrankt. Diese häufigen Krankheiten sind für das sich entwickelnde Baby äusserst gefährlich. Welche Komplikationen können Röteln oder Pocken in der Schwangerschaft verursachen?

Röteln und Schwangerschaft

Eine der Infektionskrankheiten, die zu den typischen Erkrankungen im Vorschulalter gehören, sind die Röteln. Sie verlaufen bei Kindern gutartig, können aber schwerwiegende Folgen haben, wenn eine schwangere Frau daran erkrankt. Angesichts des Risikos, sich während der Schwangerschaft mit Röteln anzustecken, lässt jede werdende Mutter zu Beginn der Schwangerschaft ihre Röteln-Antikörper testen. Die meisten Frauen im gebärfähigen Alter verfügen über IgG-Antikörper, da seit 1985 eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln empfohlen wird.

Röteln in der Schwangerschaft – Komplikationen

Eine Infektion mit Röteln während der Schwangerschaft führt zu schweren Komplikationen in Form von angeborenen Röteln beim Fötus. Wenn die Infektion im ersten Trimester der Schwangerschaft auftritt, kann das Kind Taubheit und Augenfehler wie angeborenen grauen Star entwickeln. Darüber hinaus verursacht die Krankheit Herz-Kreislauf-Schäden und neurologische Störungen. Es ist bekannt, dass bis zu 90% der Babys Komplikationen entwickeln, wenn sie in den ersten 11 Wochen der Schwangerschaft infiziert werden.

Röteln in der Schwangerschaft – wie kann man sie verhindern?

Angesichts der Folgen von Röteln in der Schwangerschaft ist es ratsam, den Impfpass und die Antikörperwerte vor der Schwangerschaft zu überprüfen. Es ist dann möglich, sich vor der Schwangerschaft gegen Masern, Mumps und Röteln impfen zu lassen. Da es sich bei der MMR-Impfung um einen Lebendimpfstoff handelt, ist es notwendig, etwa einen Monat nach der Impfung zu warten, bevor man versucht, schwanger zu werden. Wie bei anderen Infektionskrankheiten ist es auch hier wichtig, vor allem in der Frühschwangerschaft grosse Ansammlungen von Kindern, insbesondere im Vorschulalter, zu vermeiden.

Pocken und Schwangerschaft

Eine beliebte Infektionskrankheit bei Vorschulkindern sind die Pocken. Ein grosser Teil der Bevölkerung, insbesondere Erwachsene, ist nicht dagegen geimpft, da die Pockenimpfung keine Pflichtimpfung ist. Viele Menschen haben sich jedoch in der Kindheit angesteckt, so dass der Kontakt mit den Pocken im Erwachsenenalter nicht zu einem Wiederauftreten der Krankheit führt. Es kommt aber auch vor, dass die werdende Mutter nie an Pocken erkrankt war und sich während der Schwangerschaft ansteckt.

Pocken in der Schwangerschaft – Komplikationen

Schwangere Frauen haben ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf als andere Erwachsene. Erfolgt die Infektion in der ersten Hälfte der Schwangerschaft, kann das Kind Komplikationen wie Neurologie- und Hautsymptome oder ein niedriges Geburtsgewicht entwickeln. Erfolgt die Pockeninfektion gegen Ende der Schwangerschaft, kann das Neugeborene nach der Geburt Krankheitssymptome zeigen.

Pocken in der Schwangerschaft – Behandlung

Eine schwangere Frau, die mit einer an Pocken erkrankten Person in Kontakt gekommen ist, sollte ins Krankenhaus gehen. Wenn sie noch nie an Pocken erkrankt war, wird ihr Immunglobulin verabreicht, um sie vor den gefährlichen Komplikationen der Pocken zu schützen. Bei symptomatischen Pocken erhält die werdende Mutter ein antivirales Medikament, in der Regel Aciclovir in der entsprechenden Dosis.

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Parvovirus und Schwangerschaft

Eine in letzter Zeit immer häufiger auftretende Infektionskrankheit im Kindesalter bei Schwangeren ist das so genannte Erythema contagiosum, das durch das Parvovirus B19 verursacht wird. Sie verursacht bei der Schwangeren oft keine Symptome, ist aber für den Fötus äusserst gefährlich.

Parvovirus – Risiken in der Schwangerschaft

Tritt das Parvovirus während der Schwangerschaft auf, kann eines der Anzeichen eine generalisierte Schwellung des Fötus sein, die bei einer Ultraschalluntersuchung als Folge einer Anämie des Babys sichtbar wird. Wenn nicht eingegriffen wird, kann es zu einer intrauterinen Nekrose kommen.

Parvovirus in der Schwangerschaft – Behandlung

Die Diagnose der Krankheit wird durch den Nachweis von Antikörpern im Blut der Mutter gestellt. Darüber hinaus wird die maximale systolische Geschwindigkeit in der mittleren Hirnarterie (die so genannte MCA PSV) bestimmt. Die Behandlung des generalisierten Ödems im Verlauf des Parvovirus besteht in intrauterinen Bluttransfusionen.

Lesen Sie auch: Par­vo­vi­rus-Infektion (Ringeröteln) in der Schwangerschaft

 

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