Die Gebärmutterhalsnaht ist eine anerkannte Methode zur Verhinderung von Frühgeburten. Durch das Anbringen einer zirkulären Naht über dem Gebärmutterhals kann die Dauer der Schwangerschaft verlängert werden, wodurch das Risiko von Komplikationen im Zusammenhang mit einer Frühgeburt beim Baby verringert wird. Erfahren Sie mehr über die Indikationen für eine Gebärmutterhalsnaht und wie sie angewendet wird.
Naht am Gebärmutterhals – Indikationen
Die zirkuläre Naht des Gebärmutterhalses ist ein Verfahren, das in der Gynäkologie eingesetzt wird, um Frühgeburten zu verhindern. Neben der Naht werden in der Praxis auch Pessare und Progesteron eingesetzt. Die Gebärmutterhalsnaht hat eine nachgewiesene Wirkung bei Patientinnen mit Risikofaktoren, z.B. Frühgeburtlichkeit in der Vorgeschichte und verkürztem Gebärmutterhals (<25mm vor der 24. Woche), u.a..
Prophylaktische Naht am Gebärmutterhals
Eine prophylaktische Gebärmutterhalsnaht wird bei Patientinnen mit mindestens 3 späten Fehlgeburten (nach der 16. Woche) oder Frühgeburten in der Vorgeschichte durchgeführt. Auch schwangere Frauen, die sich beispielsweise einer Konisation des Gebärmutterhalses unterzogen haben, können für eine prophylaktische Gebärmutterhalsnaht in Betracht kommen. Die Naht wird in der Regel im ersten Schwangerschaftsdrittel (etwa in der 14. Schwangerschaftswoche) gesetzt und soll das Risiko einer Frühgeburt verringern. In den meisten Fällen nimmt die Schwangere zusätzlich zur Gebärmutterhalsnaht eine 200-ug-Dosis Progesteron intrapartal ein.
Notfall-Naht am Gebärmutterhals
Eine Notfall-Gebärmutterhalsnaht ist ein Notverfahren, das durchgeführt wird, wenn der Gebärmutterhals aktiv verkürzt oder sogar geweitet ist. Ärzte setzen eine Notfall-Gebärmutterhalsnaht auch dann ein, wenn die Blase des Fötus im Spekulum sichtbar ist. Die Notnaht wird in der Regel vor der 26. Schwangerschaftswoche gelegt. Sie wird wieder entfernt, wenn die Wehen einsetzen, das Fruchtwasser abfließt oder die 36.
Naht am Gebärmutterhals – wie wird sie eingesetzt?
Die Entscheidung über das Einsetzen einer Gebärmutterhalsnaht wird von einem Gynäkologen getroffen. Der Eingriff selbst findet im Krankenhaus statt. In der Regel erhält die Patientin vorher eine Antibiotikaprophylaxe, da die Verkürzung des Gebärmutterhalses häufig mit einer intrauterinen Infektion verbunden ist. Darüber hinaus wird in manchen Situationen eine so genannte Amnioreduktion durchgeführt, um den Eingriff zu verkürzen und damit die technischen Voraussetzungen für das Einsetzen der Naht zu erleichtern. Die Naht am Gebärmutterhals selbst wird in der Regel transvaginal gelegt und besteht in einem vorübergehenden „Verschluss“ des äußeren Gebärmutterhalses mit einer unlöslichen Naht. Der Eingriff wird in Teil- oder Vollnarkose unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Naht am Gebärmutterhals – Komplikationen
Wie jeder medizinische Eingriff kann auch das Einsetzen einer Gebärmutterhalsnaht mit Komplikationen verbunden sein. Zu den am häufigsten genannten, aber selten auftretenden Komplikationen gehören der Austritt von Fruchtwasser oder intrauterine Infektionen.