Die ersten Tage mit einem neugeborenen Baby bringen viele neue Erfahrungen mit sich. Alltägliche Situationen wie der Mekoniumabgang können bei Eltern Stress und Ängste auslösen. Was ist Mekonium, welche Farbe hat das Mekonium und ab wann sollte man sich Sorgen machen, dass das Baby kein Mekonium ausgeschieden hat?
Mekonium – was ist das?
Mekonium – im deutschsprachigen Raum auch Kindspech, ist die Substanz, mit der die Därme des Fötus gefüllt sind. Es besteht aus Fruchtwasser, Bilirubin, Verdauungsenzymen und dem im Verdauungstrakt vorhandenen Epithel. Es hat eine dunkelgrüne oder sogar fast schwarze Farbe und ist in der Regel dick und reichlich vorhanden. Das Vorhandensein von Mekonium ausserhalb des Verdauungstrakts des Babys ist für das grüne Fruchtwasser verantwortlich.
Wann scheidet das Kind Mekonium aus?
Meistens scheidet das Baby in den ersten Tagen (bis zu 48 Stunden) nach der Geburt Mekonium aus. Einige Babys, vor allem solche mit einer Beckenlage, scheiden bereits während der Geburt Mekonium aus, andere vor der Geburt. Wenn kein Mekonium ausgeschieden wird, kann dies das erste Anzeichen für Morbus Hirschsprung oder Mukoviszidose sein und erfordert eine weitere Diagnose.
Wenn Mekonium zu schnell ausgeschieden wird, während sich das Baby noch im Mutterleib befindet, kann dies u. a. auf Hypoxie zurückzuführen sein. Mekoniumabgang ist dann eine Stressreaktion des Babys. Grünes Fruchtwasser ist jedoch nicht immer mit einer Hypoxie des Babys verbunden. Es kann eine Schwangerschaft nach dem Fälligkeitstermin begleiten und mit den Auswirkungen des Mekoniums auf den Verdauungstrakt des Babys zusammenhängen. Darüber hinaus kann Mekonium auch durch Stimulation des Vagusnervs während des Absinkens des Kopfes im Geburtskanal ausgeschieden werden.
Mekoniumaspirationssyndrom
Eine der gefährlichsten Komplikationen des Mekoniumabgangs vor der Geburt und des grünen Fruchtwassers ist das Mekoniumaspirationssyndrom (MAS). Die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen beträgt bis zu 14 %. Der Grund dafür ist, dass Mekonium die Bronchien des Babys verstopft und die richtige Atmung und Sauerstoffversorgung verhindert. Ausserdem begünstigt es die Entwicklung von Infektionen der Atemwege, die für Neugeborene besonders gefährlich sind. Eine Komplikation des Mekoniumaspirationssyndroms ist auch der Pneumothorax.