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Schmerzen bei der Geburt

13.12.2023

4 min. Lesezeit

Der Geburtsschmerz ist im Gegensatz zu anderen Schmerzquellen kein Hinweis auf eine Krankheit, sondern gehört zum physiologischen Prozess der Geburt eines Kindes. Es wird versucht, ihn mit vielen Dingen zu vergleichen, aber die meisten Frauen in den Wehen stellen fest, dass er mit nichts anderem zu vergleichen ist. Woran erkennt man Wehenschmerzen und wie lange dauern sie an?

Krämpfe im Vorfeld

Eine schwangere Frau beginnt in der Regel um die 20. Schwangerschaftswoche herum, ihre Wehen aus der Zeit vor der Schwangerschaft zu spüren. In der Literatur wird zwischen Alvarez-Kontraktionen und Braxton-Hicks-Kontraktionen unterschieden. Sie unterscheiden sich durch die Intensität der empfundenen Schmerzen. Alvarez-Kontraktionen sind manchmal so leicht, dass nicht alle Frauen sie spüren. Braxton-Hicks-Kontraktionen hingegen können sich unter anderem durch eine Verhärtung des Unterleibs äussern.

Wehen vor der Schwangerschaft können sich als Schmerzen in der Lumbosakralregion äussern. Um die 38. Schwangerschaftswoche herum sind die auftretenden Kontraktionen stärker und ähneln zunehmend den Wehen. Sie klingen jedoch nach etwa 2 Stunden oder nach der Einnahme eines diastolischen Medikaments spontan ab.

Woran erkennt man Wehen?

Die Wehen der Gebärmutter unterscheiden sich von den Wehen vor der Geburt durch ihre Häufigkeit und die Intensität der Schmerzen. Sie sind viel stärker und häufiger. Sie klingen nicht nach einer gewissen Zeit oder nach der Einnahme diastolischer Mittel ab. Sie werden stärker, je weiter die Wehen fortschreiten. Eine Wehe dauert normalerweise 70 Sekunden. In der ersten Phase der Wehen, bis zu einer Dilatation von 10 Zentimetern, treten die Wehen mit einer Häufigkeit von etwa drei pro Minute auf.

Ausserdem können die Wehen nicht gestoppt werden. Eine Ausnahme bildet die Tokolyse, die in Krankenhäusern bei Wehenbeginn zwischen der 24. und 34. Schwangerschaftswoche eingesetzt wird, um eine Steroidtherapie zur Entwicklung der Lungen des Neugeborenen zu ermöglichen.

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Wie viele Minuten dauern die Wehen?

Je weiter die Dilatation fortschreitet, desto häufiger und intensiver werden die Wehen. Anfänglich treten die Wehen alle paar Minuten auf und dauern etwa 30 Sekunden. Dann nimmt ihre Häufigkeit zu, sie treten etwa alle 2-5 Minuten auf und dauern immer länger, meist eine Minute. Jede Kontraktion besteht aus drei Teilen: einem Anstieg, einem Höhepunkt und einem Abklingen. Wenn die Dilatation 8 Zentimeter erreicht hat, werden die Wehen länger und treten etwa alle 2 Minuten auf. Wenn die erste Phase der Wehen beendet ist, beginnen die Geburtswehen, die direkt zur Geburt des Kindes führen. Diese sind für die Gebärende am schmerzhaftesten und anstrengendsten. Dazwischen gibt es kurze Pausen, um sich auszuruhen und Kraft für den nächsten Schub zu sammeln. Die zweite Phase der Wehen dauert maximal 2 Stunden. Die Dauer der zweiten Phase hängt davon ab, ob die Frau schon einmal auf natürlichem Wege entbunden hat oder ob es sich um ihre erste Geburt handelt (d. h., ob sie zum ersten Mal Mutter wird).

Wie lange dauern die Wehen?

Je nachdem, ob eine Frau schon einmal auf natürlichem Wege entbunden hat oder ob es sich um ihre erste Geburt handelt (Erstgebärende), können die nachfolgenden Perioden unterschiedlich lang sein. Bei Erstgebärenden kann die erste Periode bis zu mehreren Stunden dauern. Bei einer Mehrlingsgebärenden kann es vom Zeitpunkt der vollen Dilatation bis zur Geburt des Kindes nur 30 Minuten dauern. Die dritte Wehenphase, die Austreibung der Plazenta, sollte laut wissenschaftlicher Literatur höchstens eine halbe Stunde dauern. Die Frau spürt dann sanftere Wehen, in der Regel mit geringerer Häufigkeit und Intensität der Schmerzen.

Wann sollte man ins Krankenhaus gehen?

Gebärmutterkontraktionen, die häufiger als alle 10 Minuten auftreten und mindestens eine halbe Stunde lang anhalten, gelten als Beginn der Wehen. Diese Wehen führen zu einer Verkürzung und Erweiterung des Gebärmutterhalses. Ärzte empfehlen, dass jede schwangere Frau nicht zögern sollte, sofort ein Krankenhaus aufzusuchen, wenn sie Kopfschmerzen, einen Anstieg des Blutdrucks, Blutungen aus dem Geburtskanal oder den Austritt von grünem Fruchtwasser bemerkt. Suchen Sie sofort die Notaufnahme auf, wenn eine Schwangere beginnt, die Bewegungen des Babys weniger deutlich zu spüren.

Linderung der Wehenschmerzen

Es wird zwischen pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Methoden der Wehenschmerzlinderung unterschieden. Zur ersten Gruppe gehören zentrale Blockaden – in der Regel wird eine Epiduralanästhesie durchgeführt -, periphere Blockaden, z.B. Vulvarnervenblockade (selten angewendet), Inhalationsanalgesie, sogenanntes Lachgas und in Ausnahmefällen Opioide. Nach dem aktuellen „Organisationsstandard für die perinatale Betreuung“ sollte jede Gebärende auch Zugang zu nicht-pharmakologischen Methoden der Schmerzlinderung haben. Dazu gehören u. a. Wasserbad, TENS, Hypnose, Akupunktur, Entspannungstechniken oder die Verwendung von speziellen Bällen und Säcken während der Geburt. Nicht alle Methoden stehen in jedem Krankenhaus zur Verfügung, aber die Frau sollte immer das Recht haben, zu wählen, welche Schmerzlinderungsmethode sie während der Geburt anwenden möchte.

Es gibt absolut keine Kontraindikationen für die Entnahme von Nabelschnurblut bei einer Mutter, die sich für eine pharmakologische Form der Anästhesie entschieden hat. Wenn Sie also planen, die Stammzellen Ihres Babys für eine künftige Behandlung Ihres Kindes zu sichern, können Sie bei Bedarf problemlos jede Form der Anästhesie anwenden.

 

 

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